Ich berste vor Neid, wenn ich eure schönen Frauen, eure edlen Automobile und eure teuren Landhäuser sehe …“
G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)
E D I T O R I A L
Die Malediven – das Paradies der 2OOO Inseln von Gerhard-Stefan Neumann …
Nürnberg (gsn) – Ein Traum wird Wirklichkeit – oder sind Sie ganz einfach reif für die Insel? Lassen Sie sich entführen in eines der schönsten Urlaubsparadiese der Welt. Palmen, weite und einsame Strände, das saubere Wasser des Indischen Ozeans versprechen „Südsee-Romantik“ pur.
Tauchen Sie ein in eines der letzten großen Abenteuer unserer Zeit. Egal ob Sie als Schnorchler oder „Tauch-Profi“ die bezauberndste Unterwasserwelt dieser Erde oder eben nur als sonnenhungriger Mitteleuropäer das „Inselglück“ hautnah erleben wollen. Vergessen Sie das Heute, das hier und jetzt, bräunen Sie am weißen Sandstrand, baden Sie in jadegrünen Lagunen und tun Sie was Sie schon immer wollten:
Träumen Sie im Schatten sich wiegender Palmen. Und wenn Sie Lust auf Sport haben? Nichts ist einfacher als das. Tauchen und Schnorcheln Sie in einem einmaligen Unterwasserrevier wie Sie es sont auf der Welt nicht mehr finden werden. Selbstverständlich können Sie fischen, segeln und surfen und nahezu fast alle anderen Sportarten betreiben.
Aber übertreiben Sie nicht.
Denken Sie daran: Sie sind in einem der letzten Paradiese dieser Erde – den Malediven.
Tropenfeeling pur steht auf dem Programm. Vergessen Sie die Etikette, lassen Sie sich gehen, spannen Sie aus – Shorts und T-Shirt, Essen und Trinken, Segeln, Surfen, Tauchen, kurzum Lebensfreude – ist angesagt. Schon Ihre Ankunft ist ein Erlebnis der besonderen Art: Das Flugzeug gleitet über die malerischen Atolle und Korallenriffe, die vom Tinten blauen Ozean umspült sind, bevor es auf dem Flughafen Hulule der Hauptstadt Male aufsetzt. Male – einer der kleinsten aber mit Sicherheit reizvollsten Hauptstädte der Welt – ist die „Metropole“ des Archipels der Malediven.
Sich in die Malediven zu verlieben ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht schwer:
Meistens ist es die Liebe auf den berühmten ersten Blick – und oft hält sie ein Leben lang an. Kein Wunder, bieten sie doch alles, was der verwöhnte mitteleuropäische Wohlstands Bürger nur noch aus Büchern und vom Hörensagen her kennt. Wo können Sie schon wie Robinson Crusoe leben oder eine ganze Insel in rund zwanzig Minuten zu Fuß umrunden? Doch der eigentliche Reichtum der Malediven wird erst auf den zweiten Blick sichtbar – und das unter Wasser:
Hier finden Sie in einer nahezu unglaublichen Vielfalt Schwärme von Rifftieren der verschiedensten Arten, farbenprächtige Fische, Muscheln und Schildkröten. Darüber hinaus ist das Riff Lebensraum von Rochen, Muränen, Steinfischen und Haien. Keine Angst, es sind nicht die großen mordlustigen Exemplare, sondern die vergleichsweise harmlosen Weißspitz-, Schwarz Flossen und Grauhaie. Letztere erweisen sich in aller Regel als recht friedliche Zeitgenossen – eine gute Portion Vorsicht allerdings ist immer angebracht. Weniger gefährlich und in jedem Falle schmackhafter sind die edlen Speisefische, die in den Gewässern rund um die Malediven anzutreffen sind. Am beliebtesten sind hier die Makrelen und die Bonitos.
Die Malediven bestehen aus einer Gruppe von dreizehn verschiedenen Atollen mit zusammen 1190 kleinen Inseln von denen heute rund 200 bewohnt sind. Diese Inseln sind im Durchschnitt weniger als einen Quadrat Kilomter „groß“ und besser ausgedrückt „klein“. Von Südindien liegen die Malediven rund 700 Kilometer und von Sri Lanka etwa 600 Kilometer entfernt. Innerhalb der Inselgruppe sind die Entfernungen auch beträchtlich: Die nördlichste Insel, Kelai, trennen immerhin 760 Kilometer von Gan, der südlichsten Insel. In der Ost-West-Ausdehnung kommen die Malediven auf eine Breite von 130 Kilometer.
Die Landfläche der Malediven beträgt ganze 298 Quadratkilometer und davon sind lediglich zehn Prozent bewohnt. Das heißt im Klartext, daß die 220.000 Inselbewohner auf allerengstem Raum zusammenleben müssen. Die Malediven liegen in den Tropen, entsprechend hoch sind die Temperaturen. Sie erreichen zwischen 26 und 31 Grad Celsius, die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind gering. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 Prozent, die Sonne scheint täglich zwischen sechs und acht Stunden. Zwischen Mai und Oktober, also in der Regenzeit kommt es kurzen und kräftigen Schauern. Die beste Reisezeit sind die Monate von Dezember bis April. Die Wassertemperaturen sind aber unabhängig von der gewählten Reisezeit immer angenehm warm.
Wie alle Koralleninseln bestehen auch die Malediven aus abgestorbenen und verfestigten Korallen Kalken, die in jeweils ringförmigen Atollen gruppiert sind. Jedes einzelne Atoll ist zum Schutz von einem Außenriff umgeben, ebenso ist auch jede Insel von einem Riff geschützt, welches eine seichte Lagune einschließt. Obwohl die einzelnen Inseln kaum mehr als zwei Meter aus dem Meer herausragen, brauchen Sie keinerlei Angst vor Überflutungen zu haben. Erstens sind die Gezeiten hier nur schwach ausgebildet und zweitens wird die Brandung bereits am Riff gebrochen. Algen und Korallen bilden eine harmonische Lebensgemeinschaft. Im warmen, klaren Wasser des Indischen Ozeans leben und gedeihen die Inseln der Malediven. Doch damit nicht genug: Das eigentliche Faszinierende an den Malediven sind die Lebensformen im Wasser.
Und denken Sie bitte jetzt schon daran:
Verzichten Sie auf das Abbrechen von Korallen. Jedes Brechen von Krallen zerstört diese einmalige Lebensgemeinschaft und bedroht damit die Existenz der Inseln. Sie gefährden damit nachhaltig und unwiderruflich die empfindliche Unterwasser-Ökologie. ganz abgesehen davon ist das Abbrechen von Korallen inzwischen strengstens verboten und wird mit drakonischen Strafen von bis zu 1000 US-Dollars geahndet.
Der Sage nach, sollen die Malediven im ersten Jahrhundert nach Christi von Singhalesen aus Sri Lanka besiedelt worden sein. Mit ihnen kam der Buddhismus auf die Inseln. Hundert Jahre später wurde der Islam Staatsreligion auf den Malediven. In der wechselvollen Geschichte der Inselgruppe spielten Portugiesen und Engländer eine wichtige Rolle. Seit 1965 sind die Malediven unabhängig, im Jahre 1968 wurde die Republik ausgerufen.
Die Malediven sind Mitglied der Vereinten Nationen, des Commonwealth und gehören dem Bündnis der Blockfreien Nationen an. Die Inselbewohner sind gläubige sunnitische Moslems, die fünfmal am Tag dem Aufruf zum Gebet folgen. In den Ferienhotels wird Englisch gesprochen – in einigen inzwischen auch etwas Deutsch. Hauptstadt und Regierungssitz der Malediven ist von jeher Male. Wie schon erwähnt, ist sie vermutlich die kleinste Hauptstadt der Welt:
zwei Kilometer lang und einen Kilometer breit. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Flughafen Hulule, und auch dies sehen Sie nicht alle Tage, seine Landebahn beginnt und endet im Wasser.
Und noch eine Besonderheit:
Die Straßen Males haben weder Bürgersteige noch Asphalt – sondern weißen Korallensand, der ständig mit den Blättern und Blüten der prachtvollen Stundenblumen von Frauen und Kindern gekehrt wird.
Da der Tourismus auf den Malediven erst verhältnismäßig spät im Jahre 1972 einsetzte, blieb der Inselgruppe manch unangenehme Erfahrung erspart. Für den europäischen Pauschaltouristen liegen die Malediven näher als die Inseln Polynesiens (sind auch weitaus erschwinglicher), weniger überlaufen und doch die entscheidende Spur „unberührter“ als die Seychellen. Heute gelten auf den Inseln mit die strengsten Umweltschutzbedingungen. Die meisten Ferieninseln liegen im Nord- und Süd-Male-Atoll, wo auch Hauptstadt und Flughafen der Malediven liegen. Neue Ferieninseln im Ari-Atoll werden zur Zeit erschlossen. Jede Ferieninsel besitzt einen eigenen Hotelkomplex mit Restaurant, Coffeeshop, Bar und Souvenirladen. Die Anlagen sind meist im Bungalowstil errichtet, die Ausstattung der Zimmer entspricht durchaus europäischen Maßstäben.
Alle Feriendörfer haben eigene Tauchschulen und verfügen nicht nur über alle dafür notwendigen Einrichtungen, sondern auch über qualifiziertes Personal. Und noch ein Aspekt soll nicht vergessen werden:
Auch unter finanziellen Gesichtspunkten ist der Erwerb eines Patents auf den Malediven erheblich „preiswerter“ als an einer europäischen Tauchschule. Und sollte doch einmal ein „Touristischer Mangel“ auftreten – die Freundlichkeit der Malediver macht diesen allemal wieder wett. Naturgemäß steht auf den Inseln der Wassersport im Vordergrund. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der reinen „Badegäste“ erheblich gesteigert, so daß die „Tauchsportler“ etwas ins Hintertreffen geraten sind, aber trotzdem werden die Malediven ein exklusives Tauchparadies und ein unvergessliches Paradies bleiben.
Die Insel liegt direkt am Außenriff. Zur Atoll – Innenseite besitzt sie einen wunderschönen, circa einen Kilometer langen feinsandigen Strand. Kinder können hier gefahrlos baden, weil der Strand flach abfallend in die weite Lagune übergeht. Hohe Palmen spenden ausreichend Schatten. Meerufenfushi ist eine der größeren Urlaubsinseln und besitzt mit die schönsten Strände der Malediven. Fazit: Die Lagune bietet beste Voraussetzungen für Segler und Windsurfer.
Ideal für den Sporturlaub: Kandooma Fushi Resort/Süd Male Atoll:
Die Insel liegt ausgezeichnet zum Außenriff und bietet von daher ideale Voraussetzungen für den Wassersport. Das Außenriff liegt in einer Entfernung von rund 600 Meter, das sogenannte Hausriff mit großer Sandbank ist von der Insel rund 100 Meter entfernt. Für alle die es eilig haben: Ein Helikopter-Service steht zur Verfügung. Sport: Tischtennis, Dart, Volleyball, Fußball, Tennis, Segeln und Wasserski. Im Tauchsport Kandooma Fushi Resort können Sie Tauchkurse und Non-Limit-Tauchen belegen. Auskünfte erteilt Ihr Reisebüro. Fazit: Gerade „Nichttaucher“ sind auf dieser Insel gut aufgehoben.
Ideal für den Familinurlaub: Insel Embudu / Süd Male – Atoll:
Die Insel liegt im Süd – Male – Atoll direkt am Wadu – Kanal und besitzt ein sehr gutes Tauchrevier. das Hausriff der Insel liegt sozusagen vor der Haustüre – zehn Meter entfernt. Die Insel ist sehr schön mit Palmen und tropischem Buschwerk bewachsen und von einem weißen Korallenstrand umgeben. Die Insel kann in gut zwanzig Minuten zu Fuß umrundet werden. Sport: Schnorcheln, Tischtennis, Badminton, Volleyball. Eine Tauchschule ist vorhanden. Fazit: Durch das nahe Hausriff ist die Insel ideal für Schnorchel-Fans.
Ideal für den „Taucher“: Die Insel Lohifushi / Nord Male -Atoll:
Durch die Lage auf dem Atoll – Kranz ist die Insel besonders für Taucher interessant, die Wert auf kurze Bootsfahrten legen. Das sogenannte Hausriff ist von der Insel 250 Meter entfernt und vom Bootssteg gut zu erreichen. Die Insel ist sehr beliebt und verfügt über alle Hotel – Kategorien. Sport: Dart, Federball, Volleyball, Fußball, Tischtennis, Minigolf und Tennis (Hartplatz / Flutlicht). Wichtig: Den Nichttauchern steht auf der Atoll -Innenseite eine große, feinsandige Lagune zum Baden und Windsurfen zur Verfügung. Fazit: Eine ausgezeichnete Bade- und Tauchinsel mit angeschlossener Tauchschule.
Die Malediven werden von allen großen europäischen Reiseveranstaltern angeboten. Sie fliegen zumeist nonstop. Umsteigeverbindungen werden über Colombo oder Dubai angeboten. Auf dem Male International Airport finden Sie eine Bank, ein Postamt und einen Schalter des Tourismusministeriums.
Bürger der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz und der Republik Österreich erhalten bei der Einreise gegen Vorlage eines gültigen Reisepasses ein kostenloses Visum. Dieses Visum ist 30 Tage gültig.
Devisen dürfen unbeschränkt ein- und ausgeführt werden.
Impfungen sind keine vorgeschrieben, es sei denn, Sie reisen aus Infektionsgebieten ein.
Zollfrei dürfen alle Gegenstände des sogenannten persönlichen Bedarfs eingeführt werden, sowie 200 Zigaretten, 50 Zigarren oder 250 Gramm Tabak. Selbstverständlich auch Tauch- und Schnorchel Ausrüstungen.
STRENG VERBOTEN IST DIE EINFUHR VON:
Alkohol, Schweinefleisch, Rauschgift, alle Arten von Waffen. Harpunen und Unterwassergewehren und pornographischer Literatur.
** EIN STRIKTES AUSFUHRVERBOT
besteht für Korallen, Schildkrötenpanzer und Schildblatt Produkten. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass sich ein- und ausreisende Besucher strengen Gepäckkontrollen unterziehen müssen.
Auf den Malediven dürfen Sie uneingeschränkt fotografieren, es sei denn, Sie befinden sich auf einer Einheimischen Insel. Zurückhaltung sollten Sie auch bei „weiblichen Motiven“ üben. Foto- und Filmmaterial ist überall erhältlich – leider aber wesentlich teurer als in Europa.
Gesundheitstipps:
Alle Speisen, auch Eis und Salate können Sie bedenkenlos verzehren. Obst sollten Sie dagegen schälen. Leitungswasser darf in keinem Fall getrunken werden. Auf allen Ferieninseln ist eine „Erste-Hilfe-Ausrüstung“ vorhanden – ärztliche Behandlung gibt es nur im Krankenhaus auf Male. Empfehlenswert ist die Mitnahme von Mitteln gegen Magen- und Darmstörungen, Erkältungen und Mückenstiche. „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“.
Trinkgelder:
Ein zusätzlicher Trinkgeld ist wie überall natürlich auch auf den Malediven gerne gesehen. Grundsätzlich ist in allen Rechnungen das Bedienungsgeld bereits enthalten. Für einen Kofferträger ist pro Gepäckstück 1 US-Dollar und für Ober und Zimmerjungen sind 3 bis 5 US-Dollar pro Woche angemessen.
Bekleidungstipps:
Anzug, Krawatte und „das kleine Schwarze“ ist zu Hause besser aufgehoben als auf den Malediven. Unverzichtbar dagegen sind Sonnenhut- nebst Brille sowie Strandschuhe, die man auch im Wasser tragen kann.
Und noch ein Tipp:
Strand- und Freizeitkleidung können Sie auf den jeweiligen Ferieninseln sehr günstig erstehen.
Netzspannung:
„Auch auf den Malediven kommt der Strom aus der Steckdose“. Diese sind zumeist zweipolig und passen für Fön und Rasierapparat. Die Stromversorgung allerdings erfolgt über Generatoren, die auch nachts nicht abgestellt werden.
Post und Telefon:
Telefonieren können Sie von der Rezeption Ihrer Ferieninsel. Die Verbindungen sind unproblematisch. Ein Drei-Minuten-Gespräch nach Europa schlägt mit etwa 25 € zu Buche. Hier die internationalen Vorwahlen: Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041 und die Malediven erreichen Sie über 00960.
Währung und Zahlungsmittel: Landeswährung ist die maledivische Rufiyaa (Rf.), sie ist in 100 Laaris (L.) unterteilt. Es gibt München zu 1, 2, 5, 10, 25 und 50 Laaris und Scheine zu 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Rf. Für 100 Rufiyas zahlen Sie etwa 9 €. Gängiges Zahlungsmittel auf den Malediven ist der amerikanische Dollar, auf den alle Rechnungen ausgestellt werden. Erhaltene Leistungen bestätigen Sie mit Ihrer Unterschrift. Die Abrechnung erfolgt wöchentlich oder auf Wunsch vor der Abreise. Akzeptiert werden Reiseschecks und Kreditkarten.
Zeit:
MEZ + vier Stunden, während der europäischen Sommerzeit + drei Stunden. Einige Ferieninseln haben eine um eine Stunde abweichende Zeit.
Weitergehende Informationen erhalten Sie über das Touristische Informationsbüro der Malediven, Immanuel-Kant-Straße 16, Bad Homburg, Telefon O6172/86293. Über diese Anschrift erreichen Sie auch das Maledivische Generalkonsulat.
Das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland befindet sich in der Fareedy Magu 10, Male. Für Schweizer Staatsbürger ist die Botschaft in Colombo (Sri Lanka) und für österreichische Staatsangehörige deren Botschaft in Neu-Dehli (Indien) zuständig.
Ich berste vor Neid, wenn ich eure schönen Frauen, eure edlen Automobile und eure teuren Landhäuser sehe …“
G. B. Shaw
„Der Arzt am Scheideweg“, 1
(Dr. Ridgeon)
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Traumstrände am Indischen Ozean: Die Seychellen, ein unverdorbenes Paradies – von Gerhard-Stefan Neumann …
In diesem Garten Eden finden Sie die schönsten Strände der Welt, von Palmen gesäumt und sonnen überflutet. Erleben Sie die betörende Exotik einer einmaligen Inselwelt.
Ihre Entdecker glaubten, sie hätten das Paradies – oder zumindest den Garten Eden gefunden. Sie liegen wie Smaragde im türkisblauen Meer, besitzen eine üppige Vegetation und gelten als eine der letzten Traumziele dieser Welt. Insgesamt sind es fast hundert Inseln und sie liegen rund zweitausend Kilometer östlich von Ostafrika im Indischen Ozean. Vor rund zweihundert Jahren wurde dieses vermutlich letzte Paradies von europäischen Seefahrern entdeckt und seit dieser Zeit ergehen sich Reisende, Journalisten, Schriftsteller und Fotografen über sie in den höchsten Lobeshymnen. Für Verliebte und Hochzeitspaare ist „es schon fast ein absolutes Muss“, die schönsten Wochen des Lebens unter tropischer Sonne in trauter Zweisamkeit in diesem Garten Eden zu verbringen.
Der Name dieses Paradieses klingt wie die Ouvertüre zu einer Oper, in deren Mittelpunkt die schönsten Traumstrände dieser Welt, wunderschöne tropisch-grüne Inseln und Inselchen, verträumte Buchten und die farbigsten Korallenriffe stehen. Das kristallklare Wasser des Indischen Ozeans gibt es sozusagen gratis dazu.
Die Rede ist von den Seychellen – also jener Inselgruppe im Indischen Ozean – bei der nicht nur die schon erwähnten frisch vermählten Liebespaare glänzende Augen bekommen.
Kein Wunder, erlebt doch der gestresste europäische Wohlstandbürger eine so wohltuend andere Lebensart. Eine Lebensart, in der natürliche Fröhlichkeit, das „Hier“, das „Heute“ und das „Jetzt“ allemal wichtiger sind, als das scheinbar unwichtige „Morgen“ und „Übermorgen“.
Ihren Namen verdanken die Seychellois dem französischen Finanzminister Moreau de Sechelles. Schließlich war es ein französischer Seeoffizier mit Namen Morphey, der 1756 im Auftrag seines Königs Ludwigs XV, das Archipel für Frankreich in Besitz nahm und es auf den Namen des Ministers taufte.
Wiederum waren es die Franzosen, die entscheidend in das Schicksal der Seychellen eingriffen: Gegen 1770 ließen sich die ersten Siedler auf dem Archipel nieder. In ihrem Gefolge kamen die ersten Sklaven auf die Seychellen.
In der wechselvollen Geschichte der Seychellen (das Archipel war ein ständiger Streitpunkt zwischen Engländern und Franzosen) wurde das Archipel im Rahmen des Pariser Vertrages von 1814 endgültig dem heutigen Großbritannien zugesprochen. Mit der Sklavenbefreiung im Jahre 1835 veränderte sich auch das Leben auf den Seychellen: Nicht nur, daß das Archipel eine Art Fluchtpunkt für entkommene afrikanische Sklaven war – durch die Mischung der Rassen entstand der heute so reizvolle Menschenschlag der Seychellois.
Seit 1964 sind die Seychellen unabhängig. Das Archipel ist heute eine Republik mit Einkammer-Parlament. Die Regierungsform war über viele Jahre hinweg sozialistisch. Die Seychellen umfassen rund hundert Inseln mit einer Landfläche von etwa 443 Quadratkilometern. Diese Landfläche verteilt sich auf rund 400.000 Quadratkilometer Wasserfläche im westlichen Indischen Ozean.
Historiker und anerkannte Fachleute bezeichnen die Einwohner der Seychellen, also die „Seychellois“ als eine eigene Rasse. Und dabei haben sie gar nicht so unrecht. Schließlich zählen Afrikaner, Inder und Asiaten zu den „Gründungsvätern“ ihrer Rasse – und den europäischen Einschlag können und wollen sie auch nicht vergessen. Warum auch? Von den Franzosen haben sie Lebensart und Kultur geerbt, von den Engländern Schliff und gutes Benehmen und von ihren asiatischen Großvätern jenen Hauch von Exotik, um den wir Europäer sie so sehr beneiden. Und vom großen schwarzen Riesen mit Namen Afrika schallt zudem jene Energie herüber, die sie für die Pflege ihrer Lebenswurzeln so dringend benötigen.
Doch zurück zur Gegenwart:
Die Inselgruppe der Seychellen zählt heute rund 70.000 Einwohner. Die meisten von ihnen, etwa 63.000 leben auf der Hauptinsel Mahe, 4.500 auf Praslin und etwa 2.000 auf La Digue. Die Staatssprache der Seychellen ist Kreolisch, Amtssprachen sind Französisch und Englisch. Über neunzig Prozent der Seychellois bekennen sich zum katholischen Glauben, etwa acht Prozent gehören der anglikanischen Staatskirche an.
Zwei Drittel der Deviseneinnahmen erwirtschaftet der Tourismus. Die im Aufbau befindliche Landwirtschaft liefert Kopra, Zimt, Zimtöl, Kokosnüsse und Guanoin in die Europäische Gemeinschaft, nach Südafrika und in den Mittleren und Fernen Osten.
In Sachen Umweltschutz sind die Seychellois vorbildlich:
Seit Anfang der siebziger Jahre gibt es auf dem Archipel eine aktive Umweltpolitik. Große Land- und Seegebiete sind zwischenzeitlich geschützt. Heute sind dies etwa vierzig Prozent der gesamten Landfläche – der Ausbau der Hotellerie unterliegt strengen Bestimmungen. So ist unter anderem die Touristenzahl auf 150.000 Besucher pro Jahr limitiert. Drastische Umweltbestimmungen gelten für den Natur- und Pflanzenschutz. Von den hundert Inseln der Seychellen können Sie rund fünfundzwanzig besuchen. Die restlichen fünfundsiebzig sind zum Teil verkehrstechnisch nicht erschlossen, befinden sich in Privatbesitz oder sind ausschließlich für wissenschaftliche Arbeiten reserviert.
Nach etwa neun Stunden Flugzeit landen Sie auf dem internationalen Flughafen der Hauptinsel Mahe. Für welche Hotel-Kategorie Sie sich auch entschieden haben, die meisten Häuser liegen fast unmittelbar am Strand. Egal, ob es sich um einen gemütlichen Gasthof, einen Bungalow oder um ein Hotel der absoluten Spitzenklasse handelt. Wohltuend vermissen werden Sie mit Sicherheit jene Hotelburgen wie rund um das Mittelmeer. Schließlich darf auf den Seychellen kein Haus (bis auf wenige Ausnahmen) über die Wipfel der Kokospalmen hinausragen.
Mahe ist die größte der bewohnten Seychellen Inseln. Die beiden kleineren Inseln Praslin und La Digue liegen etwa fünfzig Kilometer davon entfernt.
„Hüpfen“ (Island Hopping) Sie auf den Seychellen:
Kleine, zweimotorige Maschinen der „AIR SEYCHELLES“ bringen Sie „auf Ihre ganz eigene Trauminsel“. Sie sollten sich deshalb bei Ihrem Seychellen-Urlaub nicht auf ein einziges Hotel festlegen.
Der Flug nach Praslin dauert etwa fünfzehn Minuten und gibt Ihnen einen guten Überblick über die anderen „Besuchswerten“ Inseln. Die Überfahrt mit dem Segelschoner von Mahe nach Praslin dauert nicht nur vier Stunden, sondern kann gelegentlich etwas „stürmisch“ verlaufen. Europäische Gemüter werden nach der Ankunft auf Praslin etwas erstaunt sein: Nur ein paar Hütten, einige Taxis, karge Hügel und das in Nachbarschaft befindliche offene Meer verstärken den Eindruck von Abgeschiedenheit und Einsamkeit doch sehr.
Dafür sind die Strände weiter, größer, unberührter – mit einem Wort: Traumhaft schön. Windsurfer können sich nach allen Regeln der Kunst austoben – Schnorchler und Taucher werden ihr neuentdecktes Paradies kaum mehr verlassen wollen. Praslins schönster Strand ist der Anse Vokert. Kenner bezeichnen ihn als einen der schönsten Strände der Welt.
Unbedingt besuchen sollten Sie auf Praslin den Naturschutzpark Vallee de Mal, der in einem unberührten Tal im Zentrum der Insel liegt. Sie erreichen ihn über schmale Pfade. Hier wachsen an riesigen Palmen die berühmten Meereskokosnüsse. Die Palme ist über vierzig Meter hoch und kann immerhin bis zu achthundert Jahre alt werden. Die Meereskokosnüsse sind an die zwanzig Kilogramm schwer und herzförmig ausgebildet. Weil ihre Frucht unter der Schale dem Becken einer Frau sehr gleicht, galt sie über viele Jahrzehnte als potenzsteigernd. Heute gibt es die Coco-de-Mer nur noch auf den Seychellen. Nächste Station Ihrer Seychellen-Erkundungsreise könnte die Insel La Digue sein:
Übrigens – eine fast „autofreie“ Insel. Als Fortbewegungsmittel dienen die eigenen Füße, Fahrräder und wie ganz selbstverständlich – Ochsenkarren. Als Gegenleistung erleben Sie die schönsten Seychellen Strände – Palmen, Puderzuckerstrand und alles eingerahmt von rötlichen Granitfelsen. Egal, wie Sie die Insel erkunden, lassen Sie sich einfangen vom Charme der Kokosplantagen, bewundern Sie die schönsten Orchideen und Vanillepflanzen und fotografieren Sie die berühmten Riesenschildkröten des Archipels.
Und als Abschluss Ihres Besuches auf La Digue erleben Sie einen Sonnenuntergang am Strand. Langjährige und eingefleischte Seychellen-Fans behaupten, daß Sie nirgendwo auf der Welt schönere Sonnenuntergänge erleben als auf La Digue.
Bird Island und Denis Island sollen die letzten „Hauptdarsteller“ unseres Seychellen-Berichtes sein. Vielleicht oder gerade deswegen, weil sie klassische Fluchtpunkte europäischer „Zivilisation Aussteiger“ sind. Beide Inseln sind fast ebene Koralleninseln und liegen am Rande des inneren Seychellen-Plateaus. Beide sind sich geographisch sehr ähnlich und ragen nicht mehr als einen Meter aus dem Wasser heraus.
Kein Auto, kein Fahrrad, keine Zeitung – die Bungalows mit allem ausgestattet, was der Mensch zum Leben braucht – aber das war es auch. Sie werden pünktlich mit Essen versorgt, mittags um 12.00 Uhr, abends um 18.00 Uhr – mit Lebensmitteln, die auf der Insel selbst angebaut oder aus dem Meer für Sie gefangen wurden.
Doch Bird Island hat noch mehr zu bieten:
In den Monaten Mai bis Oktober nisten jedes Jahr hier Millionen von Seevögeln. Beim morgendlichen Sonnenaufgang steigen sie in riesigen Schwärmen auf, fliegen bis zum Horizont und bleiben bis zum Abend verschwunden. Bis heute ist von der Wissenschaft ungeklärt, wo die Vögel die Monate November bis April verbringen.
Die Kunstfreunde unter unseren Leserinnen und Lesern sollen auch nicht vergessen werden:
Für sie ist ein Besuch beim Maler Michael Adams in seinem Studio in Anse aux Poules Bleues auf Mahe absolute Pflicht. Er ist der bekannteste Künstler des westlichen Indischen Ozeans. Seine farbigen Siebdrucke, Aquarelle und Holzdrucke sind mittlerweile weltberühmt. In etablierten Kunstkreisen wird Michael Adams bereits der „Gauguin der Seychellen“ genannt.
Übrigens: jeder Taxifahrer auf Mahe kennt den Weg zu seinem Studio.
Über die Seychellen zu berichten ist eine Sache, sie im wahrsten Sinne des Wortes zu erleben – eine ganz andere. Kleine Inseln, von Palmen umrahmte Buchten, fast menschenleere Strände, kristallklares Wasser und das typische Licht der Tropen zeigen die Bilderbuchseite eines der letzten Paradiese unserer Erde. Andererseits gilt es die letzten natürlichen Lebensräume von Riesenschildkröten, einer Vielzahl von Vögeln und seltener Pflanzen zu erhalten. Und noch eine Bemerkung zum Schluss: Bislang hat der Tourismus die Seychellois nicht verdorben – Natur, Landschaft, Klima und die bezaubernden Menschen auf diesem paradiesischen Archipel konnten sich ihre charmante Urwüchsigkeit bis heute erhalten.
Währungseinheit ist die Seychellen-Rupie. Eine Seychellen-Rupie entspricht etwa zwei Cents, ein EURO entspricht etwa zwei Seychellen Rupien.
Schecks:
Alle Banken in Mahe lösen Reiseschecks ein. Größere Hotels akzeptieren nur noch Kreditkarten.
Sprache:
Kreolisch ist Umgangssprache. Die Amtssprachen Englisch und Französisch werden praktisch von jedermann gesprochen und verstanden.
Kleidung:
In der Stadt sollten Sie keine Strandkleidung tragen.
Taxi:
Die Taxis erkennen Sie am gelben Streifen. Trotz fester Tarife sollten Sie den Preis vor Beginn der Fahrt festmachen.
Fotografieren:
Militärische Einrichtungen dürfen Sie auf keinen Fall fotografieren, ebenso nicht das Wohnhaus des Präsidenten am Marne Seychellois. Eine gewisse Zurückhaltung sollten Sie sich bei „einheimischen weiblichen Motiven“ auferlegen – es sei denn, die Dame signalisiert ihr Einverständnis.
Zeitverschiebung:
Während der europäischen Sommerzeit ist es auf den Seychellen zwei Stunden, während der europäischen Winterzeit drei Stunden später als in Westeuropa.
Einkaufsbummel:
Die Souvenirs, die Sie auf den Seychellen erwerben können, sind sehr originell und hübsch. Das originellste Mitbringsel ist die Meereskokosnuss (Coco-de-mer-Palme). Da jährlich nur 3.000 Stück geerntet werden dürfen, ist sie leider sehr teuer.
Wer die einheimische Küche zu Hause imitieren möchte, sollte sich Gewürze wie Vanille, Zimt und Masala mit nach Hause nehmen.
Kostspielig aber auch wertvoll sind die wunderschönen Modell-Segelschiffe, die auf Mahe hergestellt werden.
Gesundheitsvorschriften:
Bei Einreise aus Europa sind zur Zeit keine Impfungen oder Vorsorgemaßnahmen vorgeschrieben. Es gibt auf den Seychellen keine giftigen Tiere oder sonstige typische Tropenkrankheiten. Um Erkältungen zu vermeiden, sollten Sie allerdings nicht mit nassen Badesachen im offenen „Mini-Moke“ fahren.
Einreisebestimmungen:
Bürger der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Schweiz benötigen für die Einreise einen gültigen Reisepass. Kinderausweise werden akzeptiert. Das Besuchervisum wird bei der Einreise erteilt.
Aktivitäten:
Ihrem Unternehmensdrang sind so gut wie keine Grenzen gesetzt: Es gibt einen Golfplatz, Tennisplätze, Squash-Hallen und Tauchbasen. Windsurfen können Sie an fast allen Stränden. Das Nachtleben nimmt sich dagegen sehr bescheiden aus. Sie sollten sich allerdings die Zeit nehmen, „Ihre Insel“ im wahrsten Sinne des Wortes zu „erwandern“.
Wetter:
Auf den Seychellen herrscht das ganze Jahr über gutes, hochsommerliches Wetter mit Tagestemperaturen von etwa 28 Grad Celsius. In den Monaten November bis März fällt – meist nachts – etwas mehr Regen als üblich. Selbst bei längerem Regen sinken die Temperaturen nicht unter 24 Grad Celsius .
Wichtige Anschriften:
Seychelles Tourist Office, Kleine Bockenheimer Straße 18, Frankfurt am Main,
Telefon 069/29 20 64
Auf der Insel Mahe finden Sie das Tourist Office in der Intenpendence Avenue, in der Hauptstadt Victoria, Telefon 2 53 14
Tauchtouren:
Auch hier gibt es eine Reihe von renommierten Veranstaltern, die sehr oft günstige Angebote offerieren. Fragen Sie deshalb in Ihrem Reisebüro gezielt danach.
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